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Blog 5: War for Eyeballs

Warum der Kampf um die Zuschauer so leicht ins Auge geht

Augenmerk, das ist es, was im Geschäft mit den Medien zählt. Wer meint, dass Klickraten oder Besuchszahlen die wahre Währung seien, irrt. Sie sind Versuche, Bedeutung zu messen. Was aber wirklich zählt, ist die Aufmerksamkeit des Nutzers. Das Vorbeirauschen per Mausklick ist bedeutungslos.

Nur wer den Zuschauer dauerhaft an sich fesselt, bleibt im Spiel. Und was die Dauer kontinuierlicher Wahrnehmung betrifft, ist das Fernsehen nach wie vor die Messlatte. Dabei erklärte Andy Grove, Mitbegründer von Intel, bereits 1996 mit dem Slogan „War for Eyeballs“ dem Fernseher den Krieg. Es ging ihm um den Blick der Betrachter, der auf dem Computerdisplay und nicht auf dem TV-Gerät landen und verweilen soll. Aus Intels Sicht damals ein zentrales Interesse, denn schließlich wollte man mit dem PC in den Wohnraum, wo der Fernseher steht.

Die Konzentration auf das stationären Gerät erwies sich als Fehler, denn mit der falschen Fixierung verlor man Smartphones und Tablets aus den Augen, die bald darauf anfingen den Markt zu dominieren. Die mobilen Plattformen zogen in den folgenden Jahren die Blicke der Anwender auf sich. Der Kampf um die Aufmerksamkeit findet nicht im geschlossenen Raum und schon gar nicht im Wohnzimmer statt.

Auflösung und Inhalte

Heute sind Displays ununterbrochen um uns, stationär und mobil, werden von iOS und Android, Monitore von Mac oder Windows, Fernseher von integrierten Receivern und Set-Top-Boxen gefüttert. Das Ringen um den Zuschauer findet nicht auf Hardwareebene statt, denn wer das eine Device nutzt, greift kurz darauf zum anderen Gerät. Die Situation bestimmt, was der Konsument nutzt. Im Endeffekt zählt das Interesse des Zuschauers für das, was läuft, und er will, dass es läuft, nahtlos auf all seinen Geräten. Seine Aufmerksamkeit ist die Münze, mit der er die Medien zahlt.

Der „War for Eyeballs“ wird nicht zwischen technischen Plattformen gefochten, sondern auf ihnen. Nicht Auflösung und Bildfrequenz, sondern Inhalte und ihre Verfügbarkeit zählen. Wer als Anbieter ohne Beschränkungen die volle technische Bandbreite nutzt, hat die größte Aussicht auf Erfolg. Fernseher und Empfänger, Display und Rechner, Antenne, Satellit, Kabel oder Internet, sie sind nur Mittel zum Zweck. Verschiedene Wege, die Augäpfel zu erreichen, den Blick zu bannen.

Gesehen werden ist alles

Daher ist es vollkommen falsch, sich als Entwickler und Hersteller auf einzelne Empfangskanäle zu beschränken, denn stets ist der verfügbare Kanal entscheidend und der Wechsel fließend. Bandbreite heißt, alle Kanäle zu nutzen. Das ist die Stärke der eyetv-Plattform, deren Empfänger und Services die Geräte unserer digitalen Infrastruktur als TV-Sets verbindet – ob nun Mac oder PC, iPhone, iPad, Android-Smartphone, -Tablet oder Apple TV.

Diese umfassende Plattform wird nun von Geniatech um eyetv plus erweitert, mit dem übergreifend sämtliche Mediatheken aller öffentlich-rechtlichen Sender in einem übergreifenden Online-Dienst zur Verfügung stehen. So reduziert sich der Aufruf der gewünschten Sendung – ob im der aktuellen Live-Programm oder im Rückgriff auf bereits ausgestrahlte Beiträge, Nachrichten, Dokumentationen oder Filme – auf einen Mausklick, gleichgültig ob wir uns in den eigenen vier Wänden befinden oder unterwegs sind. Geniatech richtet das Augenmerk auf die Inhalte. Im Endeffekt zählt, was wir sehen wollen.